top of page

Der Pudel

Quelle: Deutscher Pudel-Klub e.V. (DPK), http://www.deutscher-pudel-klub.de

 

Es gibt viele Vermutungen und Legenden über den Ursprung des Pudels, aber seine Herkunft konnte bis heute nie eindeutig geklärt werden. Sie wird wohl immer ein Geheimnis bleiben.

​

Ein charakteristisches Merkmale des Pudels – neben seinem üppigen, lockigen Haar und seinem unverwechselbaren Wesen - ist seine große Vorliebe zum nassen Element. Deshalb stößt man bei der Ahnensuche immer wieder auf den Wasserhund, der im 6. Jahrhundert während der Besetzung der iberischen Halbinsel durch die Mauren von Nordafrika nach Europa gebracht wurde. Aufzeichnungen zeigen des öfteren pudelartige Hunde mit löwenartiger Schur, die beim Schwimmen Auftrieb unter dem Brustkorb erzeugt. Die Liebe zum Wasser erklärt auch den Ursprung des Namens „Pudel“, der dem alten deutschen Ausdruck „Pfudel“, heute „Pfütze“ entspricht.

​

Start der Pudelzucht in Deutschland und Rasseentwicklung

Schon im 18. Jahrhundert war der Pudel in Deutschland sehr verbreitet, wurde viel gezüchtet und war in Volks- wie Adelskreisen sehr beliebt. Mitte des 19. Jahrhunderts schien sein Stern zu sinken, war doch die Pflege der kurzhaarigen, englischen Jagdhunderassen für den Jäger wesentlich einfacher als die der Lockenpracht des Pudels.

​

Ende des 19. Jahrhundert schlossen sich auf Initiative des Züchters Warmbach einige engagierte Pudelfreunde zusammen und gründeten den Deutschen Pudel-Klubs (seinerzeit Münchner Pudelklub, heute der bei weitem größte Pudel-Klub Europas). Ziel dieses Klubs war die Ausbreitung des Pudels zu fördern und das Verständnis für seine Reinzucht und sachgemäße Pflege in immer weitere Kreise zu tragen.

​

Bis heute konnte der Pudel einen führenden Platz in der Beliebtheitsskala der Hunderassen behaupten, lediglich die altmodische Schur wirkte sich hemmend auf die Beliebtheit des Pudels aus. Um ein allgemein gefälligeres Aussehen zu schaffen, wurde seinerzeit der „Karakul-Schnitt“ kreiert: eine zweckmäßige, sportliche Schur mit kurz geschnittenem Rückenhaar, Schnauzbart und egalisiertem Beinkleid, die jedoch vom Nationalsozialismus verboten wurde. 1936 wurde zusammen mit dem französischen Pudelklub ein neuer Standard erlassen. Bei Festlegung dieses Standards war das Ursprungsland der Rasse noch umstritten und erst als Deutschland offiziell darauf verzichtete, erhielt Frankreich das Recht, sich als Ursprungsland der Pudelrasse zu bezeichnen.

​

Die Zeit des größten Pudelbooms europaweit war in den Jahren zwischen 1962 und 1972, wo er mit an der Spitze aller Rassehunde stand. In dieser Zeit wurden auch die Farben silber und apricot in den Standard aufgenommen.

​

Charakteristika

Der Pudel ist ein harmonisch gut proportionierter Hund mit charakteristisch gelocktem Haar. Er ist originell, sehr gelehrig, stets wachsam und besticht durch seine anmutige, stolze Erscheinung, die in der Bewegung durch sein tänzelndes Gangwerk noch mehr zur Geltung kommt. Seine dunklen, mandelförmigen Augen vermitteln einen munteren Eindruck voll Feuer und Intelligenz. Seine Charakterfestigkeit gewährleistet ein absolutes Vertrauen zu diesen Hunden, denn sie sind kinderlieb, charmant und einfallsreich. Es wäre müßig, alle schätzenswerten Eigenschaften aufzuzählen, aber seine Sauberkeit in der Wohnung, seine robuste Gesundheit, seine Wachsamkeit, seine nahezu hellseherische Fähigkeit, sich der Stimmung seines Menschen anzupassen, sollten nicht unerwähnt bleiben. Er besitzt ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein und was er einmal gelernt hat, vergisst er nicht mehr. Pudel sind Meister im Nachahmen und Erfinden von Kunststücken. Einen Pudel zu besitzen bedeutet, einen vierbeinigen Allrounder im Haus zu haben.

​

Pudel und Hundesport, diese Kombination halten auch heute noch einige Zeitgenossen für eine

Geschichte aus Tausendundeiner Nacht. Dabei ist das die nahezu perfekte Verbindung. Wie nahezu

alle Hunde wollen Pudel sinnvoll beschäftigt und gefördert werden und darum verstehen sie ihr

Schoßhund-Image überhaupt nicht. Kaum eine Hunderasse dürfte so vielseitig sein wie der Pudel.

Er eignet sich auf Grund seiner Spielfreude und Lernfähigkeit für jede Freizeitbeschäftigung, ob

Mobyclass, Flyball, Dog-Dancing oder Leistungssport. Oder starten Sie mit Ihrem Pudel doch einmal

beim Pudelrennen. Sie werden von der Schnelligkeit Ihres Vierbeiners überrascht sein. Hundesport

macht natürlich in der Gemeinschaft viel mehr Spaß und darum findet jeder interessierte Hundefreund

beim Deutschen Pudel-Klub bundesweit auf unzähligen Übungsplätzen die Möglichkeit, seine Freizeit aktiv und sinnvoll mit Gleichgesinnten zu gestalten.

​

Der Pudel verträgt sich hervorragend mit anderen Haustieren und durch sein starkes Einfühlungsvermögen ist er auch der ideale Partner für alleinstehende Menschen. Rundum ein Hund für alle Wohnverhältnisse unter der Voraussetzung, dass man genug Zeit für ausreichende Bewegung und Beschäftigung hat.

​

Pflege des Pudels

Seine Schönheit wurde und wird diesem Hund allzu oft zum Verhängnis. Das Image des „Schoßhundes“ hält sich bis heute - zu Unrecht. Einen nicht unwesentlichen - aber unfreiwilligen - Beitrag dazu hat ohne Frage die Haarpracht und spezielle Schur der Hunde geleistet. Natürlich ist es notwendig, den Pudel regelmäßig zu kämmen und zu bürsten. Dafür hinterlässt er keine lästigen Haare auf Teppich, Kleidung und Liegestätten. Geschoren werden sollte der Pudel etwa alle 8 Wochen, aber wie er letztendlich geschoren wird, ist dem Pudel vollkommen egal.

​

Bei artgerechter Haltung bereitet der Pudel seinem Besitzer kaum gesundheitliche Probleme und ist bei regelmäßigem Auslauf, ausgewogener Ernährung, den erforderlichen Schutzimpfungen und entsprechender Pflege der Krallen, Ohren und Zähne fit bis ins hohe Alter. Erwähnenswert ist sicherlich, dass der Pudel aufgrund seiner Fellbeschaffenheit so gut wie nie Allergien beim Menschen auslöst.

​

Größen

Der Toypudel mit unter 28 cm Schulterhöhe ist der kleinste Vertreter seiner Rasse. Danach folgt der Zwergpudel ab 28 cm bis 35 cm, der Kleinpudel über 35 bis 45 cm und der Großpudel über 45 - 60 cm, heute meistens 56 - 62 cm.

​

Anerkannte Haarfarben

Schwarz, weiß, braun, grau und fawn. Alle Farben müssen einheitlich sein und dürfen keine weißen Flecken aufweisen. Die Neufarben schwarz-lohfarben und schwarz-weiß gescheckt sind noch nicht von der FCI anerkannt und werden unter Beachtung strenger Kriterien in ein Sonderregister des DPK eingetragen.


Anerkannte Schuren: der traditionelle Standard mit Löwenmähne, der English Saddle Clip sowie die Neue Schur (Modeschur).

bottom of page